Familienchronik
Von Vater zu Sohn - seit 7 Generationen
1848 transferiert Isidor Braun die Feilenhauerei und Schmiede seines Vaters von Konstanz nach Schöndorf bei Vöcklabruck in Österreich. 1863 übergibt er den Besitz Schöndorf je zur Hälfte an seine beiden Söhne Martin und Isidor. Das Unternehmen wird in der vierten Generation neun Jahre gemeinsam von den Brüdern Isidor Braun und Ernst Braun geführt. Als Ernst Braun relativ jung und kinderlos stirbt, gehen seine Anteile an seinen Bruder. Das Führungstrio der fünften Generation ergibt sich durch die Brüder Martin Isidor Braun und Ernst Theodor Braun sowie dem Schwager Walter Dusl. Zwischen den Jahren 1974 und 1979 erfolgt sukzessive der Einstieg der sechsten Generation in das Familienunternehmen.
Bis 1989 wird das Unternehmen durch drei Cousins der sechsten Generation, Gerhard Dusl, Martin Christian Braun und Michael Braun, geleitet. 1989 erfolgt die Betriebsaufspaltung in I. Braun’s Söhne, Braun Maschinenfabrik und Braun Kraftwerke. Martin Christian Braun wird Geschäftsführer der Maschinenfabrik und Kraftwerke, und Michael Braun der Geschäftsführer von I. Braun’s Söhne, er verlagert seine Feilenfabrik 2007 nach Portugal. Im selben Jahr kauft Martin Christian die ehemalige Liegenschaft der Feilenfabrik und vereint so das damalige Werksgelände. 2012 gründet er die Braun Agerkraftwerke. 2019 wird aus der Sparte Rückbautechnologien der Maschinenfabrik ein eigenes Unternehmen geformt – die BRAUN Rückbautechnologien. Martin Christian übergibt die Geschäftsführung der Maschinenfabrik an seinen Sohn Lennart und die Geschäftsführung der Rückbautechnologien an seinen Sohn Roderich, und ist bis heute Geschäftsführer der Kraftwerke und Agerkraftwerke. Die vier BRAUN-Unternehmen agieren unabhängig, stehen aber in starker Synergie zueinander.
Roderich Martin Braun
geb. 1990
Nach Studium in Österreich, Hongkong und Schweden, beruflicher Praxis in Österreich und Schweden, steigt er im Mai 2018 in das Familienunternehmen ein. Seit Jänner 2021 ist er Geschäftsführer der BRAUN Rückbautechnologien.
Er ist im Vorstand des österreichischen und des internationalen Betonbohr- und Sägeverbands.
Lennart Martin Braun
geb. 1987
Nach Studium in Österreich und der Schweiz, beruflicher Praxis in Großbritannien und Luxemburg, steigt er im Dezember 2016 in das Familienunternehmen ein. Seit Oktober 2019 ist er Geschäftsführer der BRAUN Maschinenfabrik.
Michael Braun
geb. 1957
1975 trat Michael Braun, Sohn von Ernst Braun und Waltraud Braun, in das Familienunternehmen ein. Er erweiterte den Absatz der Schleifmittel auf Unterlage und wird 1989 Eigentümer sowie Geschäftsführer der I. Braun’s Söhne Feilenfabrik und der Rapid-Schleifmittelwerke. 2007 wurde die Feilenfabrik nach Portugal transferiert.
Martin Christian Braun
geb. 1951
Dipl.-Ing. Martin Christian Braun hatte ab 1979, nach seiner Rückkehr aus Frankreich und den USA, die Betriebsleitung inne, führte die betriebseigene EDV ein und baute den Vertrieb der Sparte Stahlwasserbau auf. 1989 wird er Alleineigentümer der Braun Maschinenfabrik und der Braun Kraftwerke. 1998 wird ihm die goldene Verdienstmedaille der Stadt Vöcklabruck verliehen. 2007 kauft er die Liegenschaft der Feilenfabrik. 2012 gründet er die Braun Agerkraftwerke.
Gerhard Dusl
geb. 1949
Mag. Gerhard Dusl, Sohn von Walter Dusl und Maria Dusl (geb. Braun), trat 1975 in den Familienbetrieb ein. Er organisierte den Einkauf und baute das Vertriebsnetz der Feilen mit Schwerpunkt in Europa sowie Nord- und Südamerika aus. Er wirkte als geschäftsführender Gesellschafter bis 1989.
Ernst Theodor Braun
1924 - 2015
Dkfm. Ernst Braun war stark im Vertrieb tätig und kurbelte gemeinsam mit Walter Dusl den Export der Feilen an. Er leitete auch den Aufbau des Vertriebs der Trennschleifmaschinen, das Personalwesen und führte die Kostenrechnung ein. Des Weiteren stellte er internationale Kontakte zu anderen Feilenfabriken her und war für den Aufbau der Schleifmittelwerke verantwortlich.
Walter Dusl
1908 - 2003
Obwohl Dipl.-Ing. Walter Dusl (Schwager) studierter Maschinenbauer war, zeigte er großes Interesse für das Kaufmännische. Er leitete die Finanzgeschicke, den Aufbau der Materialwirtschaft sowie der Logistik, war für den Einkauf verantwortlich und am Export der Feilen maßgeblich beteiligt.
Martin Isidor Braun
1906 - 1997
Dipl.-Ing. Martin Braun war technischer Leiter sowie Chef der Konstruktion. Er entwickelte unter anderem Feilenhauautomaten für die Rationalisierung der Feilenproduktion, Rechenreinigungsmaschinen, Trennschleifmaschinen und Schmiedemaschinen. Er setzte sich für den Rückkauf der Zöblmühle ein und war maßgeblich an der Konzeption sowie Konstruktion der beiden Wasserkraftwerke Hammerwerk und Zöblmühle beteiligt.
Ernst Theodor Braun
1870 - 1907
Ernst Theodor Braun führte nach Abschluss des TU-Studiums gemeinsam mit seinem Bruder Isidor den Betrieb von 1898 bis 1907. Als er relativ jung und kinderlos stirbt, gehen seine Anteile an seinen Bruder.
Isidor Adolf Braun
1868 - 1925
Isidor Adolf Braun erwarb 1906 die Erfindung der Stahlraffination auf elektrischem Wege. Der schwedische Erfinder Kjellin kommt persönlich nach Vöcklabruck um bei der Inbetriebnahme anwesend zu sein. Dieser Elektrostahlofen war der erste Induktionsofen in Mitteleuropa.
Johann Ulrich Isidor Braun
1835 - 1907
Bereits 1854 erhielten Isidor und sein Bruder Martin Aufträge wie bspw. für Feilenstahl und gewehrsichere Kürasse für das k. u. k. Arsenal. Die zwei Brüder führten den Betrieb von 1863 bis 1898. Innovative Produkte sowie Vorsorge für die Mitarbeiter der Fabrik war beiden Brüdern wichtig. 1903 wurde Isidor das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens verliehen.
Martin Braun
1825 - 1898
Martin Braun erwarb die Zöblmühle am Werkskanal und baute den Betrieb mit seinem Bruder Isidor weiter aus. In Anerkennung für seine Verdienste ernannte Kaiser Franz Joseph I. Martin Braun 1871 zum Ritter des Franz-Joseph-Ordens. Des Weiteren war Martin Träger des rumänischen Kronen-Ordens. Auch für die Stadt Vöcklabruck erbrachten Martin und Isidor große Verdienste, und gründeten 1855 die Paixhanslia, der später auch bspw. Anton Bruckner und Franz Stelzhamer angehörten. Die zwei Brüder wurden 1874 zu Ehrenbürger der Stadt Vöcklabruck ernannt. Martin vererbte seinen Betriebsanteil an seinen Neffen Ernst Theodor.
Isidor Karl Braun
1801 - 1866
Isidor Karl transferierte 1848 die Feilenhauerei und Schmiede seines Vaters von Konstanz nach Schöndorf bei Vöcklabruck und erwarb den Besitz des Grafen Engl, der wegen der vorhandenen Wasserkraft seinen Vorstellungen besonders entsprach. Isidor Karl baute das Schloss aus und errichtete ein Hammerwerk sowie eine Tiegelgussstahlhütte. Seine Kenntnisse über die Tiegelgussstahlfabrikation hatte er sich in England angeeignet. Die hervorragende Qualität der Produkte brachte dem Werk den besten Ruf ein. 1863 übergibt Isidor Karl den Besitz an seine Söhne Martin und Isidor. Sein Sohn Leopold gründet eine Brauerei in Puchheim – heute Sitz der Firma Spitz.
Isidor Braun
1759 - 1841
Isidor war während seiner Militärzeit erster Beschlagschmied Kaiserin Maria Theresias. 1798 errichtete er in Konstanz die erste und einzige Feilenhauerei im Schwarzwaldgebiet.